Mit Power-Law-Modellen hat die Netzwerkforschung wieder einmal hochkonjunktur.
Eine Kurze erklärung: Die Aufmerksamkeit konzentriert sich auf nur einige wenige Akteure, der Großteil ist nur gering sichtbar. Einige Weblogs haben damit besserer Möglichkeiten, Aufmerksamkeit zu erzeugen,
bessere Voraussetzung, eine Thematisierungsfunktion zu übernehmen und auch medienübergreifend Themen zu besetzen.
Weblogs geordnet nach Anzahl der Inlinks (n=439)
Klare Tendenzen zeigt ein genauerer Blick auf die ersten 10 Akteure - alle mit einem rel. hohen Indegree von 28-34.
Zwei journalistische, redaktionell geführte Weblogs waren mit 37 bzw. 38 Inlinks Spitzenreiter. Alle anderen Weblogs können bedeutend weniger Inlinks aus dem Netzwerk verzeichnen. Im Anschluss
finden sich vor allem große, kollaborativ geführte „Weblogportale“. Nur zwei
Weblogs sind eindeutig einem Autor zuzuordnen, davon ein Journalist und ein
Politiker.
Mit der Software GnuPlot wurde geprüft, ob die „Power-Law-Formel“ f(x)=kx^(-a)
in dieser Struktur aufgefunden werden kann, und eine Übereinstimmung wurde mit k =
44.8205 und a = 0.481545 gefunden. Allerdings lag der Chi-Quadrat-Test bei 4,8 und
ist damit zu hoch für eine ausreichende Aussagekraft dieses Modells. In größer
angelegten Weblog-Netzwerken, die nicht thematisch abgegrenzt wurden, ließen sich
Power-Law-Strukturen besser finden (vgl. Kottke 2003; Sifry 2006; Tricas 2003)
weiter - 12. Apr, 20:18